Presseinformation

Verein „Seniorenhilfe Kamerun“ zur Förderung beispielhafter Altenarbeit in Kamerun gegründet

„Wenn weltweit ein Projekt für wirklich bettelarme und Not leidende alte Menschen allerhöchste Anerkennung, Wertschätzung und vor allem Unterstützung verdient, dann sind es die regionalen Zentren für und von älteren Menschen in Kamerun – RECEWAPEC.“ , so die Einschätzung des Sozial- Gerontologen Alfred T. Hoffmann – neu gewählter Vorsitzender des Vereins „Seniorenhilfe Kamerun“. Gemeinsam mit dem Bundesvorsitzenden des Deutschen Verbandes der Leitungskräfte der Alten- und Behindertenhilfe e.V. (DVLAB) hat er die Voraussetzungen zur Gründung des Vereins Seniorenhilfe Kamerun als gemeinnütziger e.V.am 29. Januar 2011 in Eisenach geschaffen. Anliegen dieses Vereins ist neben der Förderung der Hilfe zur Selbsthilfe, die Gewinnung von Unterstützern, fördernden Mitgliedern und Sponsoren, Hilfsmittel zu sammeln und RECEWAPEC zukommen zu lassen.

Was ist RECEWAPEC und was ist das beispielhafte seiner Arbeit mit und für Senioren und warum braucht es Unterstützung aus Deutschland?

Mit dem Einzug neuer Werte wie Individualismus und Gewinnstreben laufen traditionelle afrikanische Werte und tief verwurzelte Traditionen wie Uneigennützigkeit, Respekt gegenüber den Älteren und Solidarität zwischen den Generationen zunehmend Gefahr verloren zu gehen. In der Folge bleiben die Älteren ohne irgendeine Form der sozialen Absicherung durch Renten-, Kranken-, Invaliden- oder Pflegeversicherung sich selbst überlassen und fühlen sich verlassen, gedemütigt und sind auf das Erbärmlichste vernachlässigt.

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Als Reaktion auf diese dramatischen Entwicklungen und mit dem Ziel den Älteren Perspektiven zu eröffnen entwickelte Prince Bengha Ngochia Martin die Idee der Schaffung von lokalen Zentren zur Unterstützung und Förderung älterer Menschen in ländlichen Regionen. 1990 rief er RECEWAPEC als Selbsthilfeorganisation der Älteren – getragen und unterstützt von Freiwilligen – ins Leben. Die Grundidee von RCEWAPEC ist, älteren Menschen mit Unterstützung von Freiwilligen Möglichkeiten zu eröffnen, wertschöpfend tätig zu werden:

So wurden entsprechend den lokalen Gegebenheiten, den Fähigkeiten und Anliegen der Älteren Projekte zum Anbau der Voacaraga Pflanze, von Ingwer, Pilzen, Palmenöl, zur Zucht von Schweinen, Imkereien usw. initiiert. Seit ihrer Gründung sind bis heute 52 Zentren in sieben Provinzen aufgebaut worden. Über die Kernaufgaben der Produktion wirken die Zentren heute vor allem auch als Orte der Begegnung, des gemeinsamen Musizierens, des Tanzes und der nachbarschaftlichen Unterstützung.

Mitglieder der Mbengwi Elderly Disadvantaged Women/Widow Support Group

Mitglieder der Mbengwi Elderly Disadvantaged Women/Widow Support Group

Aufgrund der überdurchschnittlichen Häufigkeit von Sehbeeinträchtigungen und Erblindungen im fortgeschrittenen Alter engagiert sich RECEWAPEC zusätzlich an dem Präventions- und Hilfsprogramms der WHO „Right to Sight“. Im Rahmen dieses Programms wurden ca. 50 Freiwillige in „Primary Eye Care“ für die Versorgung sehbeeinträchtigter und erblindeter älterer Menschen geschult. Für eine angemessene Umsetzung fehlt es hier jedoch an Diagnosegeräten und vor allem an Sehhilfen.

Tangye Juliana

Tangye Juliana

Insgesamt ist der Ansatz von RECEWAPEC älteren Menschen einen Rahmen für Selbsthilfe und Selbstorganisation zu bieten bewundernswert. So können sich viele, viele Ältere aus eigener Kraft und in uneingeschränkter Solidarität selbst vor Vereinsamung und Verelendung bewahren.

Augenuntersuchung vor Ort

Augenuntersuchung vor Ort

Um diese Arbeit auch zukünftig fortzusetzen benötigen die regionalen Zentren dringend finanzielle und materielle Unterstützung. Materiell werden besonders dringend Brillen, Hörhilfen, Gehhilfen, Decken (für die kühlen Nächte), Taschenlampen aber auch Finanzen benötigt.

Das Projekt von RECEAPEC hat nur sehr begrenzte Perspektiven, wenn sie nicht von außen Unterstützung erfahren. Deutschland genießt in Kamerun größte Hochachtung u.a. auch aufgrund seiner gemeinsamen Geschichte. (Es sei daran erinnert, dass Kamerun in den Jahren von 1884 bis 1919 deutsches Schutzgebiet war). Aufbauend auf diese Tradition ist es das Anliegen des neu gegründeten Vereins “Seniorenhilfe Kamerun“ die in RECEWAPEC eingebundenen Älteren Menschen in ihrer Selbsthilfe zu unterstützen und ihnen die erforderlichen Mittel zukommen zu lassen. Der Verein will Unterstützer, als fördernde Mitglieder oder Sponsoren gewinnen, Hilfsmittel (aus dem Bereich der Altenpflege), die gut erhalten sind, aber weder in privaten Haushalten noch in Pflegeheimen gebraucht werden, sammeln und RECEWAPEC zukommen lassen.

Uns liegen Listen einzelner Zentren mit Wünschen und Erfordernissen für ihre jeweilige Arbeit vor.

Weitere Informationen können erfragt werden bei

Seniorenhilfe Kamerun e.V.
1. Vorsitzender
Alfred T. Hoffmann
Schlossstrasse 12
34454 Bad Arolsen
innovative-qualifikation@t-online.de